Was dürfen Katzen nicht essen?

Einige Lebensmittel und Pflanzen sind für Katzen giftig

Unverträgliche Lebensmittel: Hast du einen samtpfotigen Feinschmecker oder einen kratzbürstigen Nimmersatt bei dir zuhause? Katzen sind so individuell wie ihr Appetit. Ein Kätzchen mag selbst für die von der Pflegemama oder dem Pflegepapa zubereitete Fleischpastete zu heikel sein und ein anderes knabbert vor lauter Gaumenfreude am Zimmerbambus. Ungewöhnliche kulinarische Vorlieben bei Katzen sind zwar sehr amüsant für ihre Besitzer, können aber auch versteckte Gefahren mit sich führen.

Gift für unseren Liebling

Bereits eine kleine Unachtsamkeit kann fatale Folgen für die Gesundheit unserer Lieblingstiere haben. Eine Viertel Tablette Aspirin kann zum Beispiel später bei neugierigen Schmusetigern schwerwiegende Organschäden verursachen. Zwiebeln und Knoblauch führen zu Blutarmut (Hämolytische Anämie) und eine unachtsam liegen gebliebene Schokoladentafel sorgt für Durchfall, Erbrechen und Schlimmeres. Aber keine Angst, du musst jetzt nicht in Panik verfallen, weil dein Kätzchen auf absonderliche Geschmäcker abfährt. Manche Katzen mögen zum Beispiel auch als Fleischfresser hin und wieder ein Stückchen Gurke, Tomate oder auch einmal Paprika zwischendurch. In Maßen – als Leckerli – ist auch gegen Rohkost nichts einzuwenden (Achtung: keine rohen Kartoffeln. Sie enthalten das giftige Solanin, welches erst durch den Kochvorgang unschädlich gemacht wird). Fütterst du davon aber zu viel, kann auch das zu Verdauungsbeschwerden bei deinem Liebling führen.

Kontrolle ist besser

Wer auf Nummer sicher gehen will, was er füttern darf, und was nicht, sollte sich eine Tabelle anlegen und an die Kühlschranktür heften. Hier würde dann zum Beispiel stehen, dass Tannennadeln bei deinem Kätzchen zu Nieren- und Leberschäden führen können. Aber auch viele andere Pflanzenarten in der Wohnung oder im Garten, fänden ihren Platz auf der „Bitte nicht füttern“-Liste. Einige hübsche Zierpflanzen mutieren für dein Lieblingstier zu versteckten Todesfallen. Ein besonders übles Exemplar ist die pflegeleichte Dschungelpflanze Dieffenbachie. Selbst das abgeflossene Gießwasser kann noch toxische Inhaltsstoffe für die Katze beherbergen. Und der Genuss von 3-4 Gramm der Blätter wirkt bereits tödlich.

Die Geschmäcker von Katzen sind so unterschiedlich wie die der Menschen

Katzen lieben Milch, oder?

Vermutlich hast du schon einmal gehört, dass die bei Katzen so beliebte Milch gar nicht so bekömmlich ist, wie stets suggeriert. Das stößt bei vielen Menschen auf Unverständnis. Schließlich hat man früher auf den Bauernhöfen auch immer ein Schüsselchen Milch für die Kätzchen bereitgehalten. Was ist also falsch an einem Schälchen Milch? Grundsätzlich ist für Katzen Milch nicht giftig. Unverträglich ist für unsere Stubentiger nur der Milchzucker – vergleichbar mit der Laktose-Intoleranz bei Menschen. Milchzucker wird bei erwachsenen Hunden und Katzen aufgrund fehlender Enzyme im Dünndarm nicht vollständig verdaut und kann somit zu Durchfall führen. Ein paar Tropfen schaden jedoch nicht.

Unverträgliche Lebensmittel

Ein anderes Lebensmittel, das zu Durchfall führen kann, ist ungekochte bzw. nicht ausreichend gekochte Stärke. Wenn du also auf besonders knackige Nudeln oder nur leicht gekochten Reis stehst, darfst du dein Lieblingstier nicht von deinem Teller naschen lassen. Auch unsere Vorsicht, bei rohem Fleisch unbekannter Herkunft, sollten wir bei unseren Katzen nicht plötzlich außer Acht lassen. Über rohes Fleisch oder rohen Fisch können Bakterien (z.B. Salmonellen), Viren (Aujeszky-Virus bei rohem Schweinefleisch) oder Parasiten wie Bandwürmer oder Toxoplasmen (einzellige Parasiten) übertragen werden. Wird Fleisch bzw. Fisch gekocht oder gebraten, wird das Risiko von Infektionen minimiert. Auch Eiweiß ist relativ unbekannt als unverträgliches Futtermittel: Rohe Eier enthalten einen Trypsinhemmstoff, der die Eiweißverdauung negativ beeinflusst. Die Verfütterung größerer Mengen roher Eier kann daher zu Verdauungsproblemen führen. Gekochtes Eiweiß kann hingegen verfüttert werden. Der schuldige Hemmstoff ist auch in Linsen, Bohnen, Kichererbsen und weiteren Sojaprodukten enthalten. Zudem beinhalten Hülsenfrüchte Kohlenhydrate, die erst nach dem Kochen aufgeschlossen werden und erst dann verwertbar sind. Gekochte Hülsenfrüchte können wiederum gut verfüttert werden.

Weniger unverträglich als gefährlich sind Knochen: Fleischige Knochen können bei deinem Liebling zu Zahnfrakturen und Verletzungen im Schlund, Magen- und Darm-Bereich führen. Leider sind gekochte Knochen nicht minder gefährlich, da sie vermehrt splittern.

Die Aufzählung kann noch beliebig weitergeführt werden. Bei fast allen Vergiftungen ist Erbrechen eines der Symptome. Solltest du also die Vermutung haben, dass dein Kätzchen etwas zu sich genommen hat, das es nicht fressen sollte, mach dich schnellstmöglich auf den Weg zum Tierarzt. Manche Vergiftungen verlaufen sehr schnell, andere hingegen können erst nach ein paar Tagen auftreten.




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