Katzen chippen lassen
Warum muss eine Katze gechippt werden? Was kostet das und spürt die Katze dabei Schmerzen?
Stell dir vor, du bist vor kurzem mit deiner Katze umgezogen und plötzlich fehlt von ihr jede Spur – ein absolutes Horrorszenario für jeden Tierbesitzer! Doch selbst, wenn sich deine Samtpfote bereits gut in der heimischen Umgebung auskennt, kann es leider jederzeit passieren, dass sie verschreckt ist oder sich wegen einer Verletzung nicht mehr auf den Weg zu dir nach Hause machen kann. Doch kein Grund zur Panik: Falls du im Vorfeld gut für den Ernstfall vorgesorgt hast, ist die Chance relativ hoch, deine Fellnase wohlauf wieder zu finden.
Vorsorge für den Ernstfall
Eine Möglichkeit, deine Katze für den Ernstfall zu markieren, ist die Implantation eines Transponder-Chips – umgangssprachlich meist einfach nur „chippen lassen“ genannt – eine sehr gute Methode, für die Sicherheit deines Lieblingstiers zu sorgen.

Einsetzen und Funktionsweise des Chips
Hast du dich für die Implantation eines Transponder-Chips bei deiner Fellnase entschieden, ist der nächste Schritt der Gang zum Tierarzt. Dort erfolgt das Einsetzen über eine Kanüle, in die der ca. 10 mal 2 Millimeter kleine RFID Mikrochip platziert wird. Da die Prozedur keine bis minimale Schmerzen verursacht, verläuft sie ohne lokale Betäubung oder gar Vollnarkose. In den meisten Fällen wird die Nadel an der linken Seite des Halses in Richtung Schulterblatt eingestochen. Innerhalb kürzester Zeit wandert der Transponder zur Schulter und verwächst dort dank verträglicher Außenhülle im Gewebe.
Die Kosten des Eingriffs sind übrigens in der Gebührenordnung für Tierärzte (kurz GOT) festgelegt und betragen exakt 5,72 € (Stand 2018). Hinzu kommt natürlich noch der Einkaufspreis des Transponders, welcher je nach Modell mit circa 25 bis 40 € zu Buche schlägt. Der letzte Schritt besteht in der Registrierung des Codes mitsamt deinen persönlichen Daten bei dem Tierregister „Tasso e.V.“, dies wird in den meisten Fällen vom Tierarzt persönlich übernommen. Doch wie kann die Sicherheit deines Lieblingstiers durch solch einen winzigen Mikrochip verbessert werden? Er besteht neben einer Magnetspule und der Außenhülle aus einem passiven Chip, der einen 15-stelligen Code enthält, welcher einmalig ist. Sollte einmal der Fall eintreten, dass dein Schmusetiger ausgebüxt ist oder sich verlaufen hat, kann der Finder mit ihm zum nächstgelegenen Tierarzt oder Tierheim fahren. Mithilfe eines speziellen Lesegeräts kann dann der Code ausgelesen und somit der Halter ermittelt und kontaktiert werden.

Vorteile des Mikrochips
Neben der eindeutigen Identifizierung und des schnellen, schmerzfreien Eingriffs ist die lange Haltbarkeit ein großer Pluspunkt. Der Mikrochip hält in der Regel ein ganzes Katzenleben lang, benötigt keine Stromzufuhr und ist absolut wartungsfrei. Ein weiterer positiver Aspekt ist zudem das umfangreiche Zubehör, welches sich rund um den kleinen Chip dreht. Es gibt beispielsweise eine Katzenklappe, die sich nur öffnet, wenn deine Fellnase davor steht. So haben unliebsame Eindringlinge keine Chance mehr!
Möglich gemacht wird das durch ein integriertes Lesegerät, welches auf den 15-stelligen Code programmiert werden kann. Das Chippen ist übrigens noch keine Pflicht. Wenn du mit deinem kleinen Gefährten jedoch ins europäische Ausland reisen möchtest, benötigst du zwingend einen EU-Heimtierausweis, welcher den individuellen Code des Transponders enthalten muss.
Alternative Halsband
Wenn du und deine Fellnase keine großen Entfernungen zurücklegen und nicht ins Ausland reisen, ist auch ein Halsband eine Möglichkeit für deine Katze wieder nach Hause zu finden, auch wenn sie sich verlaufen hat. Besorge deinem Lieblingstier einen kleinen Anhänger mit allen wichtigen Informationen, wie beispielsweise deine Adresse und Telefonnummer oder die E-Mail-Adresse. Fremde wissen somit sofort, dass dein Vierbeiner einen Besitzer hat und auf welchem Weg sie dich erreichen können.
Tätowierung
Vereinzelt findet man noch Katzen, die mit einer Tätowierung versehen sind. Früher war es Gang und Gäbe, seinem Schmusetiger eine Nummer auf die Innenseite des Ohrs (in einigen Fällen auch auf den Innenschenkel) zu stechen. Da diese Prozedur meist in einem Zuge mit der Kastration – und damit unter Vollnarkose – stattfand, war sie vollkommen schmerzlos. Ein großer Nachteil dieser Methode war jedoch, dass die Nummer nach wenigen Jahren bereits verblassen konnte. Außerdem waren einige Kleintiere aufgrund ihrer Größe nicht tätowierbar. Meist bestand die Tätowierung aus einer Kombination von Jahreszahl, Bundeslandkürzel, Initialen und einer fortlaufenden Nummer. Da es jedoch weder feste Regeln noch Vorgaben gab, wird eine einwandfreie Zuordnung erschwert.
Bei weiteren Fragen bezüglich des Chippens und anderen Möglichkeiten der Notfallvorsorge wird dich dein Tierarzt gerne beraten.
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