Würmer bei Hunden

Würmer sind für Hunde ein ernst zu nehmendes Gesundheitsproblem

Wurmbefall bei Hunden ist zugegebenermaßen ein äußerst unangenehmes Thema, über das nicht allzu gern gesprochen wird. Würmer stellen für euer Lieblingstier – und in manchen Fällen auch für euch selbst – ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Deshalb denken wir, ist es umso wichtiger, Hundebesitzer zu sensibilisieren und in diesem Gebiet zu informieren und aufzuklären. In diesem Artikel findet ihr eine kurze Beschreibung der relevanten Wurmarten, Symptome des Wurmbefalls und Möglichkeiten, wie ihr eueren Hund dagegen schützen könnt.

Wurmarten

Spulwürmer

Der Hundespulwurm (Toxocara canis) kommt beim Hund – neben den Giardien – mit Abstand am häufigsten vor. Euer Lieblingstier kann sich durch die orale Aufnahme von Wurmeiern infizieren. Vorsicht: Selbst einfaches Herumschnuppern eurer Fellnasen reicht oftmals aus, um die gefährlichen Parasiteneier aufzunehmen. Diese können dann im ausgewachsenen Stadium bis zu 18 cm lang werden. Nach einer Infektion können die Larven eine Wanderung durch den Körper machen, z.B. über Leber, Lunge, Luftröhre und Kehlkopf in den Dünndarm und entwickeln sich dort zum erwachsenen Wurm. Massenhafter Befall kann unter dramatischen Umständen sogar zum Tod durch Darmverschluss führen.

Peitschenwürmer

Auch der Peitschenwurm (Trichuris vulpis) kann für Hunde gefährlich werden. Da seine Eier warme Klimabedingungen benötigen, ist er in unseren Breitengraden jedoch seltener verbreitet.

Hakenwürmer

Bei Hunden in Europa kommen vorwiegend die Hakenwurmarten Ancylostoma caninum und Uncinaria stenocephala vor. Hakenwürmer werden durchschnittlich 1 bis 2 cm lang und tragen ihren Namen aufgrund der auffälligen Mundkapsel.

Herzwurm

Der Herzwurm lebt in den Lymph- und Blutgefäßen des Hundes und ist zudem in den Herzkammern anzutreffen. Die Übertragung findet durch ein Wirtstier statt, meist mithilfe von Stechmücken.

Symptome bei Würmern

Entdeckst du in einer Kotprobe deines Hundes Würmer, kannst du dir sicher sein, dass eine Wurminfektion vorliegt. Aber oftmals ist ein Wurmbefall nicht ganz so offensichtlich. Woran kannst du ihn also noch erkennen?

Allgemein sind die Beschwerden unter anderem von der Wurmart und vom Alter des Tieres abhängig. Der Tierarzt deines Vertrauens kann dir sagen, welche Symptome typisch sind und welche anderen Ursachen neben einer Wurminfektion möglich sind, wie z.B. verstopfte Analdrüsen. Da einige Würmer im Darm leben und sich von Blut oder Gewebe deines Lieblingstiers ernähren, fehlen ihm wichtige Nährstoffe.

Das macht sich beispielsweise bemerkbar durch stumpfes, glanzloses Fell. Auch starke Abmagerung in kürzester Zeit sowie getrübte Augen können ein Hinweis auf eine Wurminfektion sein. Zudem sollten deine imaginären Alarmglocken läuten, wenn du bei deiner Fellnase Erbrechen, Durchfall und/ oder Blut im Kot findest. In diesem Fall ist es ratsam, sofort den Tierarzt aufzusuchen, um Klarheit über die Ursachen zu erlangen.

Vorsorge & Behandlung

Ideal wäre es natürlich, wenn du dich dank richtiger Vorsorge erst gar nicht mit der Wurminfektion deines Hundes herumschlagen müsstest. Eine regelmäßige Entwurmung oder Kotuntersuchung können die Wahrscheinlichkeit eines Befalls reduzieren. Lass dich hierzu von deinem Tierarzt beraten.

  • Vermeide es, wenn möglich, deinen Hund ohne Aufsicht herumlaufen zu lassen. So kannst du sicher gehen, dass er keinen potenziell wurmbefallenen Kot eines Artgenossen oder anderer Tiere aufnimmt und sich dadurch infiziert. Sammle den Kot deines Hundes stets ein und beseitige ihn. Somit verhinderst du auch eine Verbreitung der Würmer, falls sich dein Liebling bereits angesteckt hat. Achtung: Nicht kompostieren, denn auf diese Weise werden die Eier nicht richtig abgetötet und sind noch Monate später aktiv. Achte auch besonders auf ungepflegte Sandkästen, da dort sehr häufig Würmer und deren Eier zu finden sind.
  • Würmer können von Hunde auf Menschen und umgekehrt übertragen werden. Aus diesem Grund solltest du auf die richtigen Hand-Hygienemaßnahmen achten. Vor allem nachdem du mit deinem Liebling in Kontakt gekommen bist. Vermeide außerdem, dich von deinem Hund im Gesicht abschlecken zu lassen.
  • Es ist sinnvoll, dein Lieblingstier von Zeit zu Zeit zu entwurmen. Bedenke aber, dass eine prophylaktische Wurmkur nicht funktioniert. Durch die Behandlung werden nur die Würmer abgetötet, die vorhanden sind. Die Vereinigung ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) hat eine sehr nützliche Infografik erstellt. Dort bekommst du Tipps, wie oft eine Wurmkur empfohlen wird. Bei einigen Fällen kann es Sinn machen, regelmäßig Kot beim Tierarzt untersuchen zu lassen, um dann eine individuelle Entwurmungs-Empfehlung zu erhalten.

Die Grafik für Deutschland findest du auf Seite 11 im folgenden PDF:
ESCCAP Bekämpfung von Würmern (Helminthen) bei Hunden und Katzen PDF
ESCCAP-Empfehlungen aus anderen Ländern können abweichen

  • Wenn sich deine Fellnase noch im Welpenalter befindet, solltest du die oben genannten Tipps zur Vorsorge und Behandlung unbedingt anwenden. Eine Infektion kann dem Immunsystem sehr stark zusetzen und hätte im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohliche Folgen.

Würmer finden auf unterschiedlichen Wegen in den Hund. Einen Befall auszuschließen ist daher nahezu unmöglich. Aber keine Sorge, dein Tierarzt ist der richtige Ansprechpartner bei der Wahl der geeigneten Präparate. Lass dich beraten, denn mit einem effektiven Entwurmungsplan, brauchst du dich nicht mehr wegen den lästigen Parasiten zu sorgen.




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